Gut und Böse beim Thema Boden
Gewerbegebiete in Randlage genießen geringes Ansehen. Mit dem richtigen Vorgehen könnten aber auch diese zeitgemäß gestaltet werden.
"Gemeinden zwischen Beton und Begrünung" titelt das ORF-Format "topos" plakativ und stellt zwei Projekte in Ostösterreich vor, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Einerseits – und das freut uns sehr – wird wieder der Nibelungenplatz zitiert, der als Vorzeigebeispiel in Sachen Entsiegelung dient. Grün, kühl, hochwertig für Mensch und Natur stellt sich der ehemalige Parkplatz nun vor. Auf der anderen Seite steht eine Betonwüste in Oberpullendorf, die um ein Gewerbegebiet erweitert werden soll, obwohl im Ortskern zahlreiche Geschäftsflächen leer stehen.
Dabei könnten auch Gewerbegebiete und großvolumige Projekte auf "der grünen Wiese" mit Biodiversitätsbeiträgen aufgewertet werden. Wenn man sich schon gegen die Nachverdichtung und für den Neubau entscheidet, dann doch bitte so, dass keine Betonwüsten entstehen. "Auch Gewerbegebiete können zeitgemäßer gestaltet werden", findet Sabine Dessovic. Dafür brauche es aber das entsprechende Know-how und den richtigen Umgang, "wie man auch mit halbwegs finanziell machbaren Mitteln eine wirklich gute Fläche gestalten kann", sagt sie. Damit könnten auch in Gewerbegebieten Orte entstehen, die dem Menschen dienen und die Ökologie nicht zu kurz kommen lassen.