Der Hitze begegnen – Medienberichte zur ersten Hitzewelle des Jahres
Anna Detzlhofer spricht im ORF über die Maßnahmen, die gegen die Hitze gesetzt werden können
Pünktlich zur ersten Hitzewelle häufen sich die Fragen über städtische Kühl- und Begrünungsmaßnahmen. Hitzetage mit mehr als 30°C haben sich in den letzten Jahrzehnten verdoppelt bis verdreifacht – Nebelduschen, Wasserspiele, Begrünungsmaßnahmen und Entsiegelung sind die Gebote der Stunde. "Versiegelte Flächen bergen große Potenziale für Verbesserung", sagt Anna Detzlhofer im Interview für den Kulturmontag. Die Stadt beherbergt sehr viel Verkehrsraum, der zu Stadtraum mit hoher Aufenthaltsqualität für alle NutzerInnen werden kann.
Als Beispiele werden im Beitrag Projekte besucht, die von DnD umgestaltet wurden: In der Thaliastraße sorgen bereits 50 neu gepflanzte Japanische Schnurbäume für neuen Schatten, zahlreiche helle Sitzmöbelgruppen, Wasserspiele und Nebelduschen für bessere Aufenthaltsqualität. Die Straße hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert, was bereits heute eine spürbar höhere Aufenthaltsqualität schafft.
"Simulationen zeigen, dass Entsiegelung, Grünflächen und Begrünungsmaximierung eine Temperaturreduktion von bis zu 10 Grad schaffen", erläutert Anna Detzlhofer und bezieht sich dabei auf die Simulationen, die für den Masterplan Grün erarbeitet wurden. Dabei wurde eine Gasse untersucht, in der derzeit kein einziger Baum wächst. Solche baumlosen Straßenzüge müssen in Zukunft der Vergangenheit angehören.
Auch das MQ trägt bald unsere Handschrift: 2001 wurden die Höfe neu gestaltet und damals noch viel versiegelt. Das Wiener Museumsquartier muss nun dringen erneut transformiert werden. Vorerst wird noch temporär und mobil begrünt (die ersten Pflanzen wurden schon geliefert!), in 3-4 Jahren wandern die Baumwurzeln dann in den Untergrund. Die Idee dahinter: "Ensembles aus Baum- und Staudenpflanzungen werden wie in natürlichen Grünzonen angeordnet", erklärt die Landschaftsarchitektin im Interview. "Das schafft kühlende Effekte, die zudem so angeordnet sind, dass man die Pflanzengruppen auch räumlich erleben kann."
Bauen mit Bedacht auf die Klimaerwärmung – Schwammstadt, Wasserkörper, Wasserspiele und Nebendüsen. Am Wiener Praterstern lachen seit der Umgestaltung auch die Kinder. Die ehemalige Problemzone Praterstern bekam Freiräume, die diesen Namen auch verdienen. Der Praterstern funktioniert heute für viele Menschen und soziale Gruppen und bietet Wasserpiele, Nebelstelen und zahlreiche beschattete Sitzgruppen.
Der Wunsch nach mehr Grün im Blick und über den Köpfen wird spätestens am ersten Hitzetag des Jahres laut, das merkt man auch in der Berichterstattung. Im Kulturmontag sprach Anna über die möglichen Maßnahmen und was in Wien und Österreich bereits getan wird. Nachzusehen bis Montag, 26.6.2023.
Am 27.6.2023 wird sie außerdem bei FM4 Auf Laut die Fragen der HörerInnen zu urbaner Hitze und Abkühlungsmaßnahmen beantworten.